Nach der Wiederherstellung der durch den deutschen Vernichtungswahn
zerstörten
Lohrer Mainbrücke bei der Feier der Freigabe für den öffentlichen
Verkehr
am Samstag, den 25. Mai 1946
Das harte Werk! – Nun ist`s getan:
Von Uferrand zu Uferrand, vom Spessarttor ins Frankenland frei wieder ist die Brückenbahn. |
Was heißt erhofft, nun ist`s getan;
Die Träger stehn, frei ist die Bahn für Schritt und Gang und Wagenspur von Wald und Stadt zu Dorf und Flur. |
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Was ferne lag, nah ist`s gerückt:
Die Kluft die aufgerissen war von Stadt zu Dorf seit Tag und Jahr, ist wieder glücklich überbrückt. |
Nun schreitet hin! Die Brücke steht.
Doch denkt und danket, wenn ihr geht. Zuerst dem Herrgott danket dies, Der uns das Werk gelingen ließ. |
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O sagt nicht; " Endlich, endlich doch!"
Ein Nichts schuf der Vernichtungswahn.- Kein Nagel ohne Schein, kein Span An Träger und an Bogenjoch. |
Denkt eures Spessartwalds mit Stolz,
zum Brückenbau gab er das Holz. Der Dank – hier sei er offenbar- Herrn Captain, der Nothelfer war. |
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Von Amt zu Amt die Gänge all
Voll wie des Jahres Tageszahl. Kein Brett, kein Balken, Stamm und Blach, die nicht geprüft und registriert Das Notstandsformular passiert. |
Der Stirn, die denkt, der Hand, die schafft,
gedacht am Werk sei jeder Kraft, der Kunst des werkgerechten Plans und nicht zuletzt des Zimmermanns. |
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Der Träger schwere Bogenlast.
Kein Greifer war, der sie gefaßt. Was sonst Maschine tat und Kran Das haben Arm und Hand getan, beim Mangelstand der Kalorien nicht ohne schwächendes Bemüh`n |
Nun, Brücke, sei dein Weggeleit:
Aus Not in eine bess`re Zeit, aus Dunkelheit in Tag und Licht, aus Enge hin in weite Sicht. Zum Frieden einer neuen Zeit |
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Trotz Nöte von Beginn bis End`;
mit Schweiß, Geduld und Kraft der Händ; Mit Rat und Tat vom Gouvernement Kam das ersehnte Werk zu End. |
zu tiefst ersehnt aus Not und Leid,
sei Brücke uns dein Weggeleit ! |
Gewidmet von Gebrüder
Mayer, Sägewerk und Zimmereibetrieb
Lohr am Main
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