Ein interessantes Angebot für die Weihnachtstage bietet das Lohrer Schulmuseum seinen Gästen bei freiem Eintritt.
Die
Miniaturistin Gertrud Lohr stellt im Eingangsbereich des Museums am
25., 26. und 27. Dezember einen Teil ihrer exzellenten
Miniatur-Arbeiten aus, die nicht nur von der Genauigkeit der
Darstellungen her faszinieren,
sondern auch in besonderer Weise den jeweiligen Zeitgeist erkennen lassen.
Die
nachstehenden kurzen Informationen und Fotos zu verschiedenen
Miniaturen lassen erahnen, dass es sich hierbei um außergewöhnliche,
kleine Kunstwerke handelt:
Wir
schreiben das Jahr 2014 und William Shakespeare feiert seinen 450.
Geburtstag. Er feiert nicht in Stratfort und nicht in London. Nein, er
feiert fast unbemerkt im kleinen Schloss in unserer fränkischen
Heimatstadt Lohr.
Eingeladen
waren nur seine engsten Freunde. Aber als sich die Gesellschaft auf dem
Schlossplatz die Füße vertrat, konnte man sie beobachten und es lässt
sich nicht verleugnen, dass sie in der heutigen Zeit angekommen
sind.
Am Kiosk der Familie Stiegler kauften Stammkunden und Generationen von Schülern in der Anlagestraße
unseres Städtchens ein. Der beliebte Kiosk, der im Jahre 1950 eröffnete, wurde im Januar 2010 geschlossen.

- Bekannte Lohrer Gebäude, die ihren ursprünglichen Platz verlassen und sich auf dem Marktplatz niedergelassen haben
Die frühere „Lohrer Zeitung“ an der Ecke Färbergasse/Kellersrempel wurde in der neueren Zeit abgerissen.
Der Brunnen von Bartholomäus Taschner steht heute in der Färbergasse am Platz des ehemaligen Schlachthauses.
Das „Lembach-Haus“ oder „Hörnessemüller-Haus“, heute ohne vorgebautem Erker, steht noch in der Hauptstraße 23.
Das
Gasthaus „Zum Bayerischen Hof“ in der Ecke Stadtmühlgasse/Turmstraße
gab es von 1865 bis 1962. Es war die „Stammkneipe“ der Lohrer
Honoratioren.
Der Ausleger an dem schönen Fachwerk-Haus in der
Hauptstraße Hausnummer 13 erinnert daran, dass sich hier von 1671 bis
1922 das Gasthaus „zum Löwen“ befand.
Es war vor allem der
Treffpunkt der Handwerksburschen und Mitglieder des Lohrer
Gesellenvereins. Im Ersten Weltkrieg war es Massenquartier der in Lohr
beschäftigten Kriegsgefangenen.
Im Hintergrund erkennen wir den
„Saustall“. Die Bewohner Lohrs hielten bis nach dem 2. Weltkrieg mitten
in der Stadt Schweine. Ergänzendes dazu in einem separaten Artikel. (Lohr, eine Touristenstadt?)

Erinnerung
an den Hexenwahn in Lohr a.Main: Wohl die wenigsten Lohrer wissen, dass
der unterste Kellerraum des imposanten das Lohrer Stadtbild prägenden
Alten Rathauses an die grausame Zeit der Hexenverfolgung in Lohr a.Main
erinnert. In dem sog. „Secret“ waren die Menschen inhaftiert, die durch
Folter zu Geständnissen gezwungen wurden. Bei „Hexen“ endeten diese in
der Regel auf dem Scheiterhaufen durch Verbrennung. Hier der Artikel dazu: „Hexenwahn auch in Lohr“
Die
Szene „Barfuß oder Lackschuh“ zeigt sozialkritisch, wie der Jetset
während maßlosem Festgelage in luxuriösem Ambiente die Vorhänge
zugezogen hat, um die Obdachlosen in der kalten Winternacht bei Brot
und Würstchen
nicht sehen zu müssen.
In
einem kleinen Schuppen führt eine Hippie-Kommune Ende der 1960er Jahre
ein lockeres, aber nicht unbeschwertes Leben. Sie sieht die
weltpolitischen Probleme und versucht dagegen anzukämpfen, wird aber
von den etablierten Parteien in Person von Konrad Adenauer und Ludwig
Erhard mit Sorge und Misstrauen beobachtet.
Selbstversorger
ist man in dem kleinbäuerlichen fränkischen Anwesen. Ein Supermarkt
wird nicht vermisst, was man nicht selbst herstellen kann, wird im
dörflichen Laden gekauft. Man braucht nicht viel.
In
der italienischen „Spelonca“ vergnügt man sich beim Wein. Die
weinselige frohe Stimmung ist auf der Vorderseite, die trübselige
Verfassung nach übertriebenem Alkoholgenuss ist auf der Rückseite
der Szene dargestellt.
Behördenirrsinn
gibt es nicht erst seit der Gründung der Europäischen Union. Bereits in
den 1960er Jahren zeigt ein Bauordnungsamt den Wahnsinn auf: Auch
Miniaturbauwerke benötigen eine behördliche Baugenehmigung.
Schwarzbauten werden streng geahndet.